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Der Goldene Schnitt. Die richtigen Proportionen für wirkungsvolles Marketing.
Die richtigen Proportionen für wirkungsvolles Marketing.
Irgendwo hast du das doch schon mal gehört, wahrscheinlich das letzte Mal im Kunstunterricht. Aber was war das nochmal und was hat das mit Marketing zu tun? Ich erkläre dir, was es damit auf sich hat und warum es sinnvoll ist, dieses „Hilfsmittel“ in deinem Produktdesign oder der Markenkommunikation zu nutzen.
Was ist der Goldene Schnitt?
Der goldene Schnitt ist ein seit Jahrtausenden bekanntes Phänomen, das ein mathematisches Teilungsverhältnis bzw. Proportionsverhältnis von zwei Längen jeglicher Art beschreibt. Das Prinzip des Goldenen Schnitts eignet sich besonders für den Einsatzbei der grafischen Gestaltung von visuellen Kommunikationsmitteln, da das Ergebnis des Goldenen Schnitts als besonders harmonisch und aufgeräumt wahrgenommen wird. Der Mensch kennt die positive Auswirkung des Goldenen Schnitts auf verschiedene Objektehinlänglich aus der Flora und Fauna: So wachsen die Blüten einer Blume im goldenen Winkel. Die Samenkerne der Sonnenblume sind genau mathematisch nach dem Prinzip angeordnet. Und das Schneckenhaus wächst sogar nach der goldenen Spirale.
Somit ist der Goldene Schnitt das bisher verlässlichste Gestaltungskonzept, denn es hat…
- …die längste Historie und ist unangetastet
- …glänzt mit Erfolgen in der Natur
- … wie Du nachher sehen wirst, viele bekannte Person, die nach diesem Prinzip ihre Projekt umgesetzt haben
Wie wird der Goldene Schnitt berechnet?
Ich versuche es mal so einfach wie möglich zu erklären: Ich nehme als Beispiel eine Strecke, die aus 2 Teilen (a und b) besteht. Dabei ist die Strecke a länger (Major) als die Strecke b (Minor). Das Teilungsverhältnis nach dem goldenen Schnitt gilt dann als erfüllt, wenn sich der kleinere Teil zum größeren Teil so verhält, wie der größere Teil zur gesamten Länge der Strecke. Mathematisch ausgedrückt würde man sagen: die größere Strecke (a) verhält sich zur kleineren Strecke (b) wie die Summe beider Strecken (a+b) zur größeren Strecke (a).
Die Formel dazu lautet:
…und als Winkel?
Der goldene Winkel
Der goldene Winkel nennt sich Psi. Du erhältst ihn beim Teilen des Vollwinkels nach dem goldenen Schnitt: In unserem kostenlosen Download: Den goldenen Schnitt selbst zeichnen erkläre ich dir, wie das funktioniert.
Der Goldene Schnitt in der Mathematik
Die Zahl des goldenen Winkels bildet der griechische Buchstabe Φ (Phi). Obwohl die Zahl nicht viel größer als 1 ist, kann man sie nicht vollständig aufschreiben, da sie aus einer unendlichen Reihe von Ziffern nach dem Komma besteht. Um den Goldenen Schnitt als Zahl dennoch darzustellen, müssen wir folgende mathematische Schreibweise wählen:
… die sich daraus ergebende Fibonacci-Folge
Im Zusammenhang mit Φ (Phi) steht die so genannte Fibonacci-Folge, die – wie der Name verrät –, eine unendliche Folge von natürlichen Zahlen darstellt. Sie beginnt mit der Zahl 0 und 1. Die nächsten Zahlen entsprechen immer der Summe der beiden vorhergehenden Zahlen (0,1,1,2,3,5,…). Die in dieser Zahlen-Folge vorkommenden Zahlen werden als Fibonacci-Zahlen bezeichnet. Teilt man zwei aufeinanderfolgende Zahlen miteinander, so nähert sich die Zahl dem Goldenen Schnitt an. Benannt ist die Folge nach Leonardo Fibonacci. Er beschrieb damit im Jahr 1202 das Wachstum einer Kaninchenpopulation.
Der Goldene Schnitt in der Kunst und Architktur – die „Göttliche Proportion“
Nicht nur in der Mathematik sondern auch in der Kunst taucht dieses Verhältnis auf. Leonardo da Vinci schuf 1490 eines seiner bekanntesten Werke: den vitruvianischen Menschen. Es zeigt einen Menschen nach den idealisierten Proportionen.
Häufig wird behauptet, dass das Bild die „Darstellung des Menschen im Goldenen Schnitt“ zeigt. Das liegt daran, dass das Verhältnis zwischen dem Radius des Kreises und der Seitenlänge des Quadrates beinah den Bedingungen für einen Goldenen Schnitt entspricht.
So wird zum Beispiel auch philosophiert, ob die ägyptischen Pyramiden nach diesem Prinzp erbaut wurden. Hierfür sind die einzelnen Steinblöcke sowie die Form der fertigen Pyramide zu betrachten.
Der Goldene Schnitt in der heutigen Zeit
Das goldene Rechteck
Bei einem „goldenen Rechteck“ muss gemäß Φ (Phi) also die längere Seite dem 1,618fachen von der kürzeren Seite entsprechen. Am besten lässt sich das Verhältnis an einem Beispiel zeigen:
Nehme aus deinem Portemonnaie die Kreditkarte heraus. Das Verhältnis der Seiten zueinander entspricht genau dem Verhältnis des Goldenen Schnittes.
Die logarithmische Spirale
Ein Goldenes Rechteck kann in ein kleines Rechteck und ein Quadrat zerlegt werden. Wiederholt man diesen Schritt mehrmals, so entstehen viele weitere Flächen im Verhältnis des goldenen Schnittes. Die Kombination der Linien vom Goldenen Schnitt lässt ein Raster entstehen. Zeichnet man nun in jedes Quadrat ein Viertel einen Kreis ein, so erhält man die logarithmische Spirale (auch Fibonacci Spirale genannt).
Der Goldene Schnitt im Alltag
Das Raster, das entsteht wird oft „vereinfacht“ als 1/3 Raster dargestellt. Diese Streckenaufteilung kennt man z. B. von einer (Handy-)Kamera. Diese Achsen helfen, um das Bild harmonisch wirken zu lassen. Dazu platziert man das wichtigste Bildelement an den Achsen (Linien des Goldenen Schnitts). Hierdurch wirkt das Bild interessanter und lebendiger. Zu beachten ist, dass nicht auf allen Achsen wichtige Elemente liegen, denn dadurch geht der Fokus auf einen Bildteil verloren. Dieses Raster kann man unter den Kameraeinstellungen (beim iPhone unter Einstellungen > Fotos & Kamera > Raster/Hilfslinien) anzeigen lassen. So gelingen dir noch harmonischere Fotos.
Meistens wenden wir den Goldenen Schnitt beim Fotografieren automatisch an. Manchmal wirkt aber durch das „nicht beachten“ des Goldenen Schnittes ein Bild ganz anders. Es ist somit möglich einen neuen Eindruck/Blickwinkel zu schaffen. Also ist immer abzuwiegen, welches Motiv/Situation gerade fotografiert wird.
Eine aufgeräumte Anwendung
Primär angewendet wird der Goldene Schnitt in bildhauerischen und malerischen Künsten wie auch der Architektur. Heute wird der Goldene Schnitt auch im Grafik-Design sowie Produktdesign und der Fotografie verwendet. Vor allem, wenn es um Raster geht, wie sie gerade in digitalen Medien sehr häufig eingesetzt werden, sind eine Drittelaufteilung bzw. proportional aufeinander abgestimmte Größenverhältnisse sehr sinnvoll. So wird Content, ob Bild oder Text, viel „aufgeräumter“ präsentiert und schneller erfasst. Doch auch bei der Gestaltung von Produkten und Logos kommt der Goldene Schnitt zum Einsatz. Denn gerade dann, wenn Betrachter sich nicht viel Zeit nehmen, wie bei Werbung häufig üblich, bleiben Bild-Botschaften besser im Gedächtnis verankert. Allein durch die harmonische Gestaltung werden diese zudem viel positiver wahrgenommen.
Fazit
Der Goldene Schnitt ist ein super Hilfsmittel, um harmonisch wirkende Bilder und Layouts zu erstellen. Das liegt vor allem daran, dass vieles in der Natur genau diesem Teilungsverhältnis entspricht. Eine „richtige“ Symmetrie gibt es nicht, weshalb das menschliche Auge leichte Asymmetrien auch als natürlich, universell und schön empfindet. Layouts, die nach dem Goldenen Schnitt gestaltet sind, wirken somit spannend und besonders ansprechend. Der Goldene Schnitt muss natürlich nicht bei jedem Layout berücksichtigt werden – er kann aber gerade am Anfang einer Umsetzung nützlich sein, um ein erstes „Gefühl“ für ein ansprechendes Design zu entwickeln.
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